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1324. Juli 13. Ratibor (actum et datum).

s. Marg.

Lesko, Herzog von Ratibor, erneuert dem Friczco (so ist unzweifelhaft statt Fuczco zu lesen), Schulzen in Marklowic (Marklowitz, Kr. Rybnik), das durch den Brand der Stadt Wladislawia (Loslau) vernichtetes Aussetzungsprivileg des herzoglichen Dorfes Marklowic und seiner Schultisei daselbst. Das Dorf soll 50 fränkische Hufen umfassen, von denen Friczko und seine Nachkommen die sechste, vom Zehnten wie vom Zins freie Hufe besitzen werden, ferner 1/3 des Gerichtspfennigs, einen freien Kretscham mit der Gerechtigkeit dreimal im Jahr Bier zu brauen, zwei Mühlen mit je einem Rade, zwei Fischteichen, deren er auch mehrere errichten darf, den Vogelfang und jedwede Jagd wegen der dem Herzoge und seiner Mutter Anna geleisteten treuen Dienste. Ferner schenkt der Herzog ihm 2 1/2 freie Hufen zur Schultisei. Die Dorfinsassen sind verpflichtet jährlich 1/2 Mk. Silber und 6 Scheffel Dreikorn Weizen, Roggen und Hafer als Zins und Zehnten zu zahlen.

Z.: Ritter Danco von Brzezie Ratiborer Hofrichter, Ritter Dostet von Conticowicz, Miesco von Kornic, Consico von Dambensco, Godin herzoglicher Kaplan und Ecscho herzoglicher Wlodar.


Nach einer Abschrift von dem in Loslau befindlichen Originale im Breslauer Staatsarchiv C 56. Eine Uebersetzung der betreffenden Urkunde abgedruckt bei Henke, die ehemalige minderfreie Standesherrschaft Loslau II, S. 167.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.